Beginn unserer Geschichte
Wir schreiben das Jahr 1805. Das vom Kurfürst Friedrich Wilhelm am 20. Dezember 1655 errichtete Regiment, welches bereits viele Schlachten geschlagen hat zu diesem Zeitpunkt, wird dem neuen Regimentsinhaber Ernst von Rüchel übergeben. Jenes Regiment, welches 1656 bei der Schlacht in Warschau, als Teil der Reichsarmee 1697 bei Zenta, im preussischen Heeresverband am Spanischen und Polnischen Erbfolgekrieg, am Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg mit Österreich, sowie am Siebenjährigen Krieg teilnahm. Erfahrene, Kampferprobte Männer, welche unter härtesten Bedingungen das Kriegshandwerk ausüben. Nun stehen wir hier, in Galauniform und warten auf die Inspektion und die Übergabe an unseren neuen Regimentschef. Regimentskommandeur Oberst Mendoza, Leutnant Muffinmalte und Leutnant Joseph scheinen nervös zu sein. Sie geben sich mühe dass die Mannschaft nichts davon zur Kenntnis nimmt, aber diese hat selbst mit der Anspannung zu kämpfen. Die Unteroffiziere Airborne, Dübel und Sunwarrior machen sich einen Spass aus der Inspektion. Hätten wir uns doch gestern nur mit dem Wein zurückgehalten.. Wo bleibt von Rüchel nur? Vor bald einem Jahr hat sich dieser Napoleon zum Kaiser gekrönt. In den beiden bisherigen Koalitionskriegen von 1792 bis 1802 wurden keine Erfolge zu verzeichnen für die Feinde Napoleons und unser König Friedrich Wilhelm III wahrt Neutralität. Wartet er auf eine Gelegenheit? Man hört Gerüchte, dass Napoleon bei Boulogne sein Heer gesammelt hat und nun wartet auf den Richtigen Moment um Grossbritannien auf eigenem Boden zu schlagen. Beinahe unmöglich die Vorstellung, dass 150‘000 Mann da warten sollen! Am 11. April diesen Jahres 1805, hatten Grossbritannien und Russland einen Vertrag unterzeichnet um die Niederlande und die Schweiz zu befreien. Schweden schloss sich diesem Bündnis an und Österreich folgte am 9. August. Ein erneutes Aufbäumen in einer dritten Koalition, welche den kleinen Franzosen in die Schranken weisen soll. Wir sind uns sicher, dass unser König bald gedrängt sein wird sich zu entscheiden welcher Seite wir uns anschliessen werden. Wir alle wissen dass wir uns lieber mit unserem alten Feind Österreich verbünden würden als mit diesem revolutionären Pack welches Napoleon sein Volk nennt. Unser Regiment wird bald wieder Marschieren. Vielleicht treffen wir auf meine Heimat Jena, in welcher ich rekrutiert wurde. Stolz werde ich meine Uniform meinen alten Freunden präsentieren können und Ihnen ein Beispiel an Disziplin und Gehorsam für unser König und Vaterland sein. Was uns auch erwarten wird in den nächsten Jahren, es wird mit Krieg und Entbehrungen durchzogen sein, aber nichts wird uns davon abbringen unsere Waffe gen Feind zu richten und für unser Vaterland zu kämpfen. Wir sind bereit. Soeben ist von Rüchel eingetroffen und wird von unseren Offizieren empfangen. Mit ernster Miene wendet er sich rasch ab und geht musternd die vorderen Reihen entlang. Dann stellt er sich vor dem Regiment auf und ruft: „Männer, es gibt bald Arbeit! Macht euch Marschbereit und verabschiedet euch von der gemütlichen Kaserne!“ Unsere Geschichte beginnt hier.
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