Flagge der preußischen Freikorps während der BefreiungskriegeJäger des Hellwigschen Freikorps | Während der Befreiungskriege erhielt Karl Ludwig Friedrich Hellwig im April 1813 die Erlaubnis von Generalfeldmarschall Blücher, ein eigenes Korps aufzustellen. Dies war die Geburtsstunde des Hellwigschen Freikorps. Diese Einheit wurde für Überfälle auf die französischen Nachschublinien oder gar Truppen eingesetzt und operierte hauptsächlich unabhängig, aber auch gelegentlich mit den größeren Heeresabteilungen gemeinsam. Von Hellwigs Trupp erlangte schon bald großes Ansehen, durch Erfolgstaten wie den Überfall bei Langensalza am 12. April 1813, als das Freikorps mit nur 55 Husaren 2200 Bayern, Alliierte der Franzosen, überfielen und ihnen 5 Geschütze, 3 Wagen und 20 Pferde abnahmen. Das Freikorps muss so großen Eindruck bei seinen Feinden geschindet haben, dass Oberstleutnant Göcking, Anführer eines westfälischen Husarenregiments, zu den Preußen überlief, als das Freikorps am 23. April 1813 ihn und seine Männer, welche fast alle flohen, bei der Stadt Wanfried überfallen hatte. Aufgrund all dieser beispiellosen Erfolge, die ihres gleichen suchten und bis heute suchen, wozu auch die Gefangennahme und Erbeutung von 70 Ulanen, darunter 3 Offiziere und 80 Pferden bei Schloßvippach zählt, wurde diese Einheit tapferer Männer beim Feind schon bald gefürchtet. Hellwig bekam 1813 für seine Taten am 12. und 23. April das erste Eiserne Kreuz I. Klasse und der zweite Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen, dieser Orden wurde erst kurz zuvor in 3 Klassen gestiftet. Nach der Völkerschlacht von Leipzig machte das Freikorps, das inzwischen aus 600 Kavalleristen und 700 Infanteristen bestand, die Rückzugswege Napoleons unsicher. Im Januar 1814 rückt das Hellwigsche Freikorps in Brüssel ein und wird begeistert empfangen. Napoleons Abdankung im April 1814 besiegelt das Ende der Befreiungskriege endgültig, aufgrund dessen wurde das glorreiche Hellwigsche Freikorps, das während seiner extrem kurzen Geschichte von nahezu 12 Monaten enormes Ansehen und Respekt bei Freund und Feind erlangte, aufgelöst. Von seiner Gründung, bis hin zu seiner Auflösung und weiterhin bis zum heutigen Tag ist keine Auseinandersetzung bekannt, bei der das Hellwigsche Freikorps besiegt wurde. Ganz im Gegensatz zum äußerst berühmten Lützowschen Freikorps, welches während des Waffenstillstandes der von Juni bis August 1813 dauerte, von französischen und würrtembergischen Truppen zerschlagen wurde. Im Hellwigschen Freikorps, das seit seiner Gründung an Größe und Vielfältigkeit schnell zunahm, entstanden bis zu seiner Auflösung verschiedene Truppengattungen, deren Uniformen, bis auf ein paar Anpassungen, komplett von den Briten zur Verfügung gestellt worden waren.
- Die Leichte Infanterie konnte man an ihren grünen Uniformjacken mit drei, statt den standardmäßigen zwei Reihen weißer Knöpfe, in Kombination mit, einem seit 1812 üblichen schwarzen Tschacko mit preußischem Pompon und einem silbernen Jagdhorn darauf, schwarzen Schulterklappen und meist dunkelgrauen Hosen erkennen.
- Die Jägeruniformen waren mit denen der Leichten Infanterie identisch.
Die Uniformierungen stammen jeweils von britischen Grenadieren. - Die Kavallerie trug britische Husarenuniformen, diese setze sich aus einer roten Uniformjacke mit blauen Ärmelabschlüssen, mehreren weißen Kordelreihen auf der Brust und einem blauen Kragen, sowie einem braunen, fellüberzogenen Kolpak (Bezeichnung für diese spezielle Art einer Husarenmütze) mit einer weißen Kordel und Feder. Die Bewaffnung war eine Lanze mit einem blauen und darunter einem roten Wimpel und ein Säbel mit einer Stahlscheide.
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