Der Trickle Down Effekt ist kein Wirtschaftsinstrument und kann nicht auf Länder angewandt werden, sondern ist, wie schon gesagt, ein Effekt und in der Wissenschaft umstritten. Das ganze wurde irgendwie aus dem Sayschen Theorem abgeleitet und ich denke, dass dieser Gedanke durch Großunternehmer stark mitgetragen wurde. Der Trickle Up Effekt ist mir nicht bekannt, ebenso nicht die unterschiedlichen Wirtschaftskonzepte in Portugal oder Japan. Bei Portugal hab ich gelesen, dass die damalige Sparpolitik durch eine Linke Regierung abgelöst und mit einer expansiven Politik ersetzt wurde.
Zu dem Schlumpfenvideo: Falsche Recherche, falsche Interpretation von Quellen. Da gibt es eher Quantität als Qualität. Aber Kinder kann man am einfachsten beeinflussen.
Naja, soweit ich es verstanden habe ist, das trickle down genutzt werden (soll) indem man steuerlast der reichen verringert, um so deren möglichkeiten zu investieren zu erhöhen und damit halt erreichen das alle es besser haben. Quasi nach american dream prinzip (du bist reich, hast dadurch privilegien bist aber auch gesellschaftlich verpflichtet was an die gesellschaft zurückzugeben)
Trickle up hingegen soll die möglichkeiten der unterschicht verbessern allgemein erstmal zu leben und evt auch sich luxusgüter zu leisten, was ingesamt die kaufkraft der arbeitenden (oder auch nicht arbeitenden) bevölkerung erhöht und so die wirtschaft ankurbelt weil es wird ja mehr gekauft. Das soll erreicht werden durch bessere sozialleistungen (geschichten wie bedingungsloses grundeinkommen oder mehr arbeitslosengeld, steuererleichterungen/sozialleistungen für die untere schicht etc) und niedrigere steuersätze für die niedriglohner und gleichzeitig höhere steuern für vielverdiener, da halt dann das extrem also leute die eh schon genug geld haben um ihr leben lang in luxus zu verbringen.
Japan und Portugal fahren aktuell afaik eine sehr erfolgreiche Wirtschaftspolitik die im gegenteil zur deutschen schwarzen null steht, also viele schulden um viel geld in den staatsapparat investieren zu können, gibt dazu ja auch Theorien wo mit Gedanken gespielt wird ala Steuern sind nur noch dazu da um Geld aus dem verkehr ruszuziehen und die zentralbanken sind dazu zuständig den staat zu finanzieren
So hab ich das zumindest verstanden
Finde btw man muss nicht immer seriös sein wenn es um politik geht, know your audience und so und das tut Rezo halt also passt er seine sprache einer gruppe von 14 - 18 jährigen an, ich meine da läge der großteil seiner zuschauer. Finde das immer kritisch wenn man gründe außerhalb der argumentation sucht um jemanden zu diskreditieren, das macht einen meiner meinung nach nicht besser als eine cdu die protestierende schüler als bots bezeichnet, oder die afd mit ihrer lügenpresse
Ja man kann diesen Trickle Down Effekt verstärken und ist im Einklang einer Laissez Faire Politik, jedoch ist wie gesagt dieser Effekt in der Wissenschaft umstritten und sollte er wirklich eine Auswirkung haben, so ist dieser Effekt nicht gerade groß. Jedoch muss festgestellt werden, dass im Gegensatz zu den Behauptungen während der Industrialisierung, die Reichen zwar immer reicher werden, die ärmeren Schichten aber am Wohlstand Teilhaben und der Wohlstand durchschnittlich steigt. Smith hat da ein interessantes Beispiel genannt: Während des mittelalterlichen Merkantilismus konnte sich der König von England ein großes Doppelbett kaufen. Während Smith gelebt hat standen diese Betten bereits in irgendwelchen Bordellen. Aber wie ich schon gesagt habe: Dieser Trickle Down Effekt wird eher von Großunternehmen und Kapitalisten genutzt, um sich vor Linken zu verteidigen.
Das Wirtschaftssystem ist ein Kreislauf und der Trickle Up Effekt macht gewiss Sinn. Denn erhöhte Kaufkraft führt zu höheren Konsum. Jedoch hängen in der Makroökonomie noch viel mehr Größen wie die Staatsausgaben, Geldmenge oder Leitzins zusammen und so pauschal kann man nicht sagen, dass der Wohlstand dann allgemein steigt, denn die Unternehmen passen gewiss ihre Preise wieder an, wenn die Zahlungsbereitschaft und damit die Konsumentenrente steigt.
Die Politik von Japan und Portugal ist einfach beschrieben mit dem großen Duell: Angebotsorientierte vs. Nachfrageorientierte Wirtschschaftspolitik. Einfach gesagt: In der Angebotsorientierten Wirtschaftspolitik spart der Staat während guter Konjunktur und vor allem während des Booms. In der Rezension kann er das gesparte Geld dann verwenden. Du verdienst geil viel Geld, du sparst geil viel Geld. In der Nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik investiert der Staat während des Booms das ganze Geld um die Wirtschaft weiter anzukurbeln und um die Rezension so gering wie möglich zu halten. Wirtschaftsgeschichtlich gesehen gibt es für beide Politikrichtungen Belege, dass es so funktioniert.
Du müsstest mir nochmal deine Theorie erläutern, weil da widerspricht sich einiges. Steuern sind ein Instrument der Länder. Um "Geld aus dem Verkehr zu ziehen" oder makroökonomisch gesagt, die Verringerung der Geldmenge zu fördern, muss die Zentralbank eine kontraktive Geldpolitik betreiben und kann dafür den Leitzins verändern. Die Zentralbank kann dem Staat mit Krediten helfen. Wenn der Staat seine Kreditnachfrage erhöht, mischt er sich in den Kapitalmarkt ein. Diese Fiskalpolitik besagt folgendes: Der Staat gilt als Nachfrager auf den Kapitalmarkt, da er seine Konsumausgaben erhöhen möchte. Dadurch verschiebt sich die volkswirtschaftliche Investitionsfunktion nach rechts und der Leitzins steigt, weil der Staat sehr viele Kredite nachfragt. Dann folgt ein Anpassungsprozess. Das ist der daraus resultierende Gesamteffekt: Die Summe aus Investitions- und Konsumrückgang der privaten Haushalte ist genau so groß wie die Staatsausgabenerhöhung. Und allgemein wird die private Nachfrage (Investition und Konsum) durch Staatsaktivität verdrängt. (Crowding Out Effekt) Also wenn die Zentralbank den Staat mit Krediten finanziert, so führt dies zu einem Crowding Out Effekt. Am besten würde ich mir die Theorie einfach mal durchlesen.
Musste giggeln als geschrieben wurde, dass Subventionen als planwirtschaftliches Instrument gelten