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Author Topic: Bundespolitik Thread  (Read 364895 times)

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Offline Ted

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3090 on: July 06, 2020, 07:10:50 pm »
Aber wenn jetzt irgendwelche 60-jährigen Politiker entscheiden, dass ab sofort alle 18-jährigen einen Dienst machen müssen, dann bin ich klar dagegen. Entweder alle oder keiner.

Da muss man jetzt aber auch dazu sagen, dass zumindst die männliche Seite der 60-jährigen so einen Dienst, und das unter deutlich unangenehmeren Umständen, schon geleistet hat. Wobei es mich freut, dass wir uns zumindest was die prinzipielle Sinnhaftigkeit eines solchen Dienstes angeht, einig sind  ^^
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Offline Mauri

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3091 on: July 06, 2020, 07:12:32 pm »
Bin dafür wenn es für alle gilt, nicht nur jedes Geschlecht, sondern auch für jedes Alter und jede berufliche Situation. Befreiung/Verringerung sind nur in begründeten gesundheitlichen Fällen möglich. Auch Ausländer die ihren ersten Wohnsitz oder Arbeitsplatz in Deutschland haben müsse zumindest im zivilen Bereich einen solchen Dienst leisten.

Jedes Alter bedeutet man macht das mehrfach im Leben und nicht nur einmal mit 18. Beispielsweise alle 15 Jahre. Die Gestaltung hat dabei etwas Spielraum, also wann genau man es macht, ob in Voll- oder Teilzeit und inwiefern etwa bereits bestehende ehrenamtliche Tätigkeiten angerechnet werden können.

Mag erstmal etwas komisch klingen z.B. mit 40 und mitten im Berufsleben ein Jahr auszusteigen um so einen Dienst zu machen. Wenn es aber alle mal machen müssen, wird dadurch niemand diskriminiert.

Aber wenn jetzt irgendwelche 60-jährigen Politiker entscheiden, dass ab sofort alle 18-jährigen einen Dienst machen müssen, dann bin ich klar dagegen. Entweder alle oder keiner.

regt mich persönlich auf. Diese Studie wäre meiner Meinung nach ein wichtiger Anstoß gewesen.

Freut mich das von dir zu hören  ;)
Das ergibt garnicht mal soviel Sinn. Was soll das bringen jetzt 50 jährige Kioskbesitzer zu nem Jahr Dienst zu bringen. Da hat keiner was von außer, dass mancher Leute "Gerechtigkeits"sinn befriedigt ist.

Offline Fairas

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3092 on: July 06, 2020, 07:19:33 pm »
Das ergibt garnicht mal soviel Sinn. Was soll das bringen jetzt 50 jährige Kioskbesitzer zu nem Jahr Dienst zu bringen. Da hat keiner was von außer, dass mancher Leute "Gerechtigkeits"sinn befriedigt ist.

Und was ist jetzt der Unterschied zu einem 18-jährigen?

Offline Wolff

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3093 on: July 06, 2020, 09:59:09 pm »
Persönlichkeitentwicklung findet vor allem in der Adoleszenz statt. AUs der Perspektive ergibt das für einen 18 Jährigen schon mehr Sinn.
Und wie Ted schon feststellte: Der 50 jähriger Kioskbesitzer hat seinen Dienst schon vollbracht

Offline Fairas

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3094 on: July 07, 2020, 12:37:47 am »
Gestörte Menschen gab es vor und nach der Aussetzung der Wehrpflicht, ist die Frage wie stark sich das also überhaupt auswirkt.

Bund kann sein das prägt, aber für die meisten Leute die ich kenne die noch Zivi gemacht haben, war das in erste Linie chillig.

Der Wert wäre hier für mich eher der Dienst an der Gesellschaft und den kann eben jeder leisten.

Offline Lone

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3095 on: July 07, 2020, 10:03:31 am »


So ein Unsinn

Präzisiere Unsinn

Einerseits die Ansicht, man könne rechte Tendenzen dort bekämpfen, indem man einfach "alle" (unpräzise, ich weiß) dazu zwingt, diesen Dienst abzuleisten. Ergibt einfach keinen Sinn, vor allem wenn man bedenkt, dass relativ gesehen mehr Rechte in der ges. Bevölkerung sind als in der Bundeswehr, wobei ich nicht weiß, ob da das Alter derjenigen betrachtet wurde, die dann in Frage kommen (sonst wäre das Argument invalide, sinnlos ist die Denke so oder so).

Zweitens bin ich gegen so eine Pflicht, weil ich finde, dass jeder seine Talente und Interessen bestmöglich nutzen sollte, für mich zum Beispiel in dem Sinne, dass ich so früh wie möglich angefangen habe zu studieren. Ich kann Mathe/Physik/Technik gut, bin dafür zwischenmenschlich nicht die größte Leuchte und es wäre für mich wahrscheinlich sehr anstrengend (psychisch und physisch) so einen Dienst abzuleisten und vor allem wäre es aus meiner Perspektive verschwendete Zeit, die ich für Bildung hätte besser nutzen können. Nur meine Meinung, werden wahrscheinlich viele anders sehen.

Plus, dass man (in meinem Fall als Wirtschaftsingenieur) ja auch über Steuern, oder ggf. Erfindungen usw. etwas zurückgeben wird.
« Last Edit: July 07, 2020, 10:14:42 am by Lone »
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Offline Nosswill

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3096 on: July 07, 2020, 10:37:27 am »
Ich bin als Offizier auch gegen eine Rückkehr der ausgesetzten Wehrpflicht aus mehreren Gründen. Die Hauptintention unserer neuen Wehrbeauftragten, die gefühlt zwei Wochen im Amt ist, ist die Bekämpfung des Rassismus in der Bundeswehr. Doch wo fallen rassistische Tendenzen überhaupt erst an? Zum einen stimmt es, wie Lone schon gesagt hat, dass generell die Quote im Vergleich zu Deutschland unterdurchschnittlich ist, diese aber durch die mediale Beleuchtung deutlich vehementer wahrgenommen werden. Die meisten Fälle wo solche rassistischen Kreise auffallen, sind meist in Einheiten, die unmittelbar im Einsatz sind oder durch in in Kommando Einheiten eingesetzt sind. Warum das so ist, ist eine eigene Debatte, jedoch muss man bedenken, dass diese Männer und Frauen aus vollster Überzeugung ihr Leben für Deutschland geben würden. Kommando Soldaten sind jeder Zeit, überall abrufbereit um binnen weniger Stunden auf der ganzen Welt eingesetzt werden zu können. Eine Mischung aus Geschichtsunverständnis und zu geringer Wertschätzung der Gesellschaft könnten eine böse Mischung sein.

Es ist allen bekannt, dass Wehrpflichtige nicht in irgendeine Kommando Einheit eingesetzt werden (Wobei viele es doch cool finden als Sniper in seinem eigenen Urin tagelang zu hocken) oder auch nicht in den Einsatz geschickt werden. Also wie stellt man sich vor diese Brennpunkte des Rassismus zu bekämpfen? Die Einheiten die es am meisten betrifft, haben mit Wehrpflichtigen nichts am Hut, auch vor allem wegen der Geheimhaltung.

Der zweite Punkt wäre, dass man probiert wieder die Bundeswehr in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Keiner weiß mehr wie der Dienstgrad des Hauptfeldwebels auf der Schulter aussieht und keiner hat mehr lustige Biwaks mitgemacht. Aber man muss nicht im System sein, um das System zu verstehen und nachzuvollziehen, warum die Männer und Frauen der Bundeswehr sich solch einen Beruf ausgesucht haben. Ich persönlich finde den Gedanken sehr interessant, weil man ja immer davon redet, dass hier Lebenszeit geopfert wird, verstärkt probiert in Schulen reingzugehen, um den Schülern eventuell jedes halbe Jahr einmal zu berichten, was unsere Exekutive in Form der Polizei und Bundeswehr überhaupt macht und nüchtern berichtet, wie die Gesetzeslage ist, wie und warum Einsätze gemacht werden und allgemein einen theoretischen Inhalt vermittelt ohne Werbung oder sonst was zu machen. Dort können eben auch Dienstgrade, Verhaltensweisen etc. beigebracht werden. Dadurch schafft man Verständnis ohne selbst mit dabei zu sein und die Schüler erlangen einen guten, zwar theoretischen Einblick in Polizei und Bundeswehr und hoffentlich auch mehr Wertschätzung.

Ein Problem ist jedoch das Argument, was viele auf Twitter oder sonstigen Diskussionsportalen genannten haben. Hier einige Beispiele: "Man darf Menschen nicht zum Dienst an der Waffe zwingen", "Deutschland ist sicherheitspolitisch überhaupt nicht in Gefahr", "Es herrscht kein kalter Krieg mehr" etc.
Wenn man sich anschaut, was Russland gerade allein nur in Donbass stationiert hat, ist deren Stärke schon mal größer als manche kleineren Armeen in Europa und alleine größer als die Bundeswehr ( https://www.ukrinform.net/rubric-defense/3056146-ukraine-at-osce-russian-corps-in-donbas-larger-than-some-european-armies.html ). China rüstet immer weiter auf und stachelt die Konflikte mit Indien weiter an. Deutschland und auch der Westen sind in dieser dekadenten Grundstimmung, dass Kriege der Vergangenheit angehören. Zwischen Nationen vielleicht, aber die Gefahr des "plötzlichen Bürgerkriegs" in Form der Stellvertreterkriege ist immer noch sehr präsent.
Über die Notwendigkeit an einem verhassten Dienst an der Waffe kann Israel glänzen. Aber für unsere Jochens (17) kann man unter KEINSTEN Umständen jemanden dazu zwingen. Das wären auch die, die in der Zombie Apokalypse eine Friedensbewegung zwischen Mensch und Zombie etablieren möchten.
Ich sage nicht, dass Deutschland in der gleiche Lage wie Israel ist, aber sollte es so sein, dann kann der Dienst eben doch aufgrund der Notwendigkeit erzwungen werden.
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Offline Ted

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3097 on: July 07, 2020, 11:34:02 am »
Es ist allen bekannt, dass Wehrpflichtige nicht in irgendeine Kommando Einheit eingesetzt werden (Wobei viele es doch cool finden als Sniper in seinem eigenen Urin tagelang zu hocken) oder auch nicht in den Einsatz geschickt werden. Also wie stellt man sich vor diese Brennpunkte des Rassismus zu bekämpfen? Die Einheiten die es am meisten betrifft, haben mit Wehrpflichtigen nichts am Hut, auch vor allem wegen der Geheimhaltung.

Da stimme ich dir absolut zu. Deshalb sehe ich eine Wehrpflicht auch weniger zur Lösung interner Rassimus-Probleme, sondern viel mehr als Möglichkeit, unsere Gesellschaft weniger zu segregieren und mehr zu einen. Högl halte ich wie gesagt sowieso nicht für sonderlich qualifiziert.

Ich kann Mathe/Physik/Technik gut, bin dafür zwischenmenschlich nicht die größte Leuchte und es wäre für mich wahrscheinlich sehr anstrengend (psychisch und physisch) so einen Dienst abzuleisten und vor allem wäre es aus meiner Perspektive verschwendete Zeit, die ich für Bildung hätte besser nutzen können.

Prinzipiell hast du da einen Punkt. Ich bin aber persönlich der festen Überzeugung, dass viele unserer gesellschaftlichen Probleme damit zusammenhängen, dass wir uns schon mit der Einteilung auf unterschiedliche Schullaufbahnen voneinander segregieren und danach nicht mehr viel über alle sozialen Schichten hinweg miteinander reden. Da redet "der Bildungsbürger" dann über "den Mittelschüler", aber hat mti dem seit der Grundschule nicht mehr viel zu tun gehabt. Da würde gemeinsamer Dienst die sozialen Grenzen brechen.

Deutschland und auch der Westen sind in dieser dekadenten Grundstimmung, dass Kriege der Vergangenheit angehören. Zwischen Nationen vielleicht, aber die Gefahr des "plötzlichen Bürgerkriegs" in Form der Stellvertreterkriege ist immer noch sehr präsent.

Das. Siehe



Und man vergesse nicht, dass die Österreicher dann tatsächlich die Armee zum Sicherungseinsatz an ihrer eigenen Grenze eingesetzt haben, weil sich hundert Meter weiter Jugoslawien mit Panzern und Luftschlägen in seine Einzelteile zerlegt hat.
« Last Edit: July 07, 2020, 11:37:52 am by Ted »
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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3098 on: July 07, 2020, 12:14:49 pm »
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Offline maskmanmarks

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3099 on: July 07, 2020, 12:48:17 pm »
So let’s just ignore someone like Maskman who knows next to nothing about leading and the capabilities of regiments performing well in a linebattle type of event.
To state that anyone on a “good day could beat the 77y/15thYR” is just a meme of its own, if that was the case why don't you beat the 77y or 15thYR then!?

Offline Auror Davee

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3100 on: July 07, 2020, 01:06:18 pm »
Mich würde nur mal interessieren ob Deutschland dann bei einer Wehrpflicht bereit wäre auch das ganze Unterfangen zu bezahlen, ich vermute mal alleine schon deswegen wird es in naher Zukunft keine Wehrpflicht mehr geben, zumal die Bundeswehr ohne Wehrpflicht schon Material Probleme und nicht einsatzbereite Eurofighter, Panzer ect. hat, was ich echt schade finde, man könnte ruhig mehr Geld der Bundeswehr zu gute kommen. Ich meine für Werbung bezahlen die ja gerne mal 35 Millionen.

Offline Nosswill

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3101 on: July 07, 2020, 03:13:15 pm »
Mich würde nur mal interessieren ob Deutschland dann bei einer Wehrpflicht bereit wäre auch das ganze Unterfangen zu bezahlen, ich vermute mal alleine schon deswegen wird es in naher Zukunft keine Wehrpflicht mehr geben, zumal die Bundeswehr ohne Wehrpflicht schon Material Probleme und nicht einsatzbereite Eurofighter, Panzer ect. hat, was ich echt schade finde, man könnte ruhig mehr Geld der Bundeswehr zu gute kommen. Ich meine für Werbung bezahlen die ja gerne mal 35 Millionen.
Streitkräftemanagement und vor allem deren Finanzierung ist eine eigene Wissenschaft für sich. Die Zielgröße des 2% Ziels steht, zwar mit vielen Nachteilen behaftet und es liegt an der Regierung es Stück für Stück zu erreichen. Die meisten Ausgabenbereiche, in der Militärökonomie Schichtung genannt, kommen sowieso meist den schweren Geräten zugute. Man müsste eine Kosten- und Leistungsrechnung etablieren, um zu berechnen, wie teuer ein Wehrdienstleistender ist, um dann eine Aussage zu treffen, wie teuer eine Wiedereinführung wäre und ob dieses noch innerhalb des Etats stattfinden würde.

Die Bundeswehr verfügt über viele Panzer und Eurofighter, die auch fahren beziehungsweise fliegen können. Einsatzbereitschaft ist der Soll Zustand, fast schon fabrikneu und ist bei Panzern meist sowieso kaum einzuhalten, weil immer irgendwas ist. Ob man damit in den Einsatz fahren kann, steht außer Frage, da es meist Kleinigkeiten sind, die das Fahrzeug "nicht einsatzfähig" machen.  De facto besitzt die Bundeswehr demnach viel mehr Fahrzeuge, die "einsatzbereit" sind, aber in den Listen als "nicht einsatzbereit" eingestuft werden.

Auch die direkte Erhöhung auf 2% des BIP ist problematisch, da wir immer noch nicht den Ansatz der Budgetierung nach Vorbild des Public Managements haben. Denn das Geld, was nicht ausgegeben wird, fließt wieder zurück zum Finanzminister, anstatt in die nächste Periode übernommen zu werden. Die Nachteile davon kann man sich selber ausdenken. Es gab zwar eine kleinere Reform im BAAINBw, die es erlaubt Projekte anstatt vormals 20 Mio € nun mit 100 Mio € ohne großen Verwaltungsaufwand zu bestellen, ist jedoch nur ein Teil des großen Ganzen.
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Offline Lone

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3102 on: July 07, 2020, 04:03:45 pm »
Ich kann Mathe/Physik/Technik gut, bin dafür zwischenmenschlich nicht die größte Leuchte und es wäre für mich wahrscheinlich sehr anstrengend (psychisch und physisch) so einen Dienst abzuleisten und vor allem wäre es aus meiner Perspektive verschwendete Zeit, die ich für Bildung hätte besser nutzen können.
Prinzipiell hast du da einen Punkt. Ich bin aber persönlich der festen Überzeugung, dass viele unserer gesellschaftlichen Probleme damit zusammenhängen, dass wir uns schon mit der Einteilung auf unterschiedliche Schullaufbahnen voneinander segregieren und danach nicht mehr viel über alle sozialen Schichten hinweg miteinander reden. Da redet "der Bildungsbürger" dann über "den Mittelschüler", aber hat mti dem seit der Grundschule nicht mehr viel zu tun gehabt. Da würde gemeinsamer Dienst die sozialen Grenzen brechen.

Bin ich absolut bei dir, das kann man in meinen Augen aber eher durch Praktika und durch wirtschaftliche Bildung lösen. Mir persönlich haben da 4 Wochen in der Produktion absolut gereicht, ich hatte schon immer Respekt davor, aber jetzt umso höheren, was die Leute da täglich ableisten. Wer sich aufgrund seiner Bildung überlegen fühlt, wird denke ich auch nicht durch den Bund auf den Boden geholt werden. Das ist einfach dämlich und unsinnig, ich hatte auf dem Gymnasium viele, die so drauf waren (und das waren nicht die besten, die Leute die wirklich gut waren, waren in den seltensten Fällen arrogant, weil Sie eben das größere Bild gesehen haben) und auch jetzt auf der Uni klingt das oft an... werde ich nie verstehen, vor allem weil trotzdem jeder von jedem irgendwie lernen kann
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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3103 on: July 08, 2020, 04:23:47 pm »
in Österreich haben wir ja noch die Wehrpflicht

Wie Lone sagte, die Wehrpflicht hilft nicht wirklich dabei gesellschaftliche Spaltungen aufzureißen.
Bei mir in der Stufe waren 15 Jungs, davon sind 3 zum Heer gegangen, weil sich der Rest für zu schlau gehalten hat weil sie der Ansicht waren als Soldat muss man nicht mitdenken (stimmt halt nicht, aber auf meine Erklärungen hin, haben sie es trotzdem besser gewusst als jemand der beim heer war)

Ein weiteres Problem ist dann das sehr viele sich untauglich machen, da es nur positive Nebeneffekte hat. Da finde ich das Schweizer Modell sehr gut.
Generell kann ich über die Wehrpflicht eigentlich nur gutes sagen, wenn man sie halt auch macht. Du kommst aus deiner Bubble raus, aus deinem Elternhaus, mit lauter gleichaltrigen. War schon geil.

Offline Fairas

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Re: Bundespolitik Thread
« Reply #3104 on: July 08, 2020, 05:03:50 pm »
weil sie der Ansicht waren als Soldat muss man nicht mitdenken (stimmt halt nicht, aber auf meine Erklärungen hin, haben sie es trotzdem besser gewusst als jemand der beim heer war)

Als Zivilist würde ich jetzt auch spontan sagen, dass ein einfacher Soldat eher nicht mitdenken sollte. Also natürlich im Kleinen, wie man eine Waffe reinigt, wie man sich tarnt und sowas. Aber halt nicht im Großen, da fängt man dann ja an die Befehle und Methoden der Vorgesetzten zu hinterfragen. Ich bin z.B. selber jemand der viel mitdenkt und entsprechend auch eher Probleme mit Autoritäten hat. Ein Querdenker als Befehlsempfänger stelle ich mir schwierig vor. Wenn ich einen Offizier hätte der durch Erfahrung und Menschlichkeit auf mich Eindruck macht würde es vielleicht gehen, seine Kompetenz könnte später nützlich sein um im Kampf zu überleben. Aber warum ich mich anschreien lassen soll oder warum meine Hemden im Schrank auf Kante zusammengelegt sein müssen würde ich hinterfragen. Da erschließt sich mir spontan der Sinn nicht.
Ist jetzt kein Vergleich mit der echten Armee, aber jetzt mal in der NW-Community würde ich vielleicht einen von zehn Offis als einigermaßen kompetent einschätzen, der Rest sind ranggeile Lappen oder schlicht Arschlöcher.

« Last Edit: July 08, 2020, 05:07:29 pm by Fairas »