Am 19. April 1717 übertrug König Friedrich Wilhelm I. dem Generalmajor v. Wuthenau die Errichtung eines Regiments Dragoner aus 780 sächsischen Reitern und Dragonern verschiedener Regimenter, welche August II. von Polen dem König überlassen hatte. Die Offiziere gab der König aus dem preußischen Heer. Im Mai formierte Wuthenau das Regiment zu 8 Kompagnien. Uniform: weiße Röcke, hellblaue Abzeichen. Nach diesen Farben wurden die Dragoner scherzweise "Porzellan-Regiment" genannt. Im Dezember erfolgte der Marsch in die ostpreußischen Garnisonen Insterburg (Stab), Tilsit, Ragnit, Goldap, Stallupönen und Pillkallen. 1718 wurde das Regiment erstmals zur Übung bei Insterburg vereinigt und im August auf 10 Kompagnien vermehrt. Die 1725 auf 110 Reiter vermehrten Kompagnien erhalten die Bezeichnung "Eskadrons". Nach dem Tode des Generals v. Wuthenau 1727 teilte man das Regiment in die Regimenter v. Cosel und v. Dockum. Ersteres erhielt die alten Garnisonen außer Tilsit und die Uniformen. Letzteres wurde mit allen 5 Eskadrons nach Tilsit verlegt und erhielt rote Abzeichen, im folgenden Jahr silberne Pauken und später die Nr. 7.
Von 1734 bis 1746 wurde das Regiment häufig verlegt, u. a. nach Berlin, Magdeburg, Potsdam und Tilsit. Dort wurde es ab 1746 dauerhaft als Garnison stationiert. Das Regiment nahm am Siebenjährigen Krieg teil und kämpfte 1807 in den Koalitionskriegen gegen die Franzosen, u. a. in der Schlacht bei Preußisch Eylau und bei Heilsberg.
Nach der Reorganisation des preußischen Heeres 1808 wurde das Regiment in Litthauisches Dragoner-Regiment umbenannt und nahm Quartier in Tilsit und Insterburg. Die Hälfte (zwei Eskadrons) des Regiments nahm 1812 im Mobilen 1. Dragoner-Regiment im preußischen Hilfskorps unter General Yorck an Napoleons Feldzug gegen Russland und 1813 und 1814 an den Feldzügen gegen Frankreich teil.
Um 1815/16 wurden die Soldaten an verschiedene Orte verlegt (u. a. Berlin, Demmin und Tilsit). Zwischen 1860 und 1866 wurden Teile des Regiments immer wieder in verschiedenen Orten Ostpreußens stationiert (Insterburg und Ragnit). Es nahm 1866 am Deutschen Krieg und 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil. 1879 wurde das Regiment endgültig in Tilsit zusammengefasst.
Das Regiment rekrutierte sich aus Freiwilligen des äußersten Nordostens von Ostpreußen und stand im Ruf, die besten Pferde und Reiter zu haben.[1]
Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment demobilisiert und aufgelöst.
Die Tradition führte in der Reichswehr die 1. Eskadron des 1. (Preußisches) Reiter-Regiments in Tilsit fort.