Karl Beatz
Johann Beatz kann als so etwas wie die graue Eminenz des Garde Grenadier Regiments bezeichnet werden. Er hat sich seinen Posten von der Pike auf erarbeitet und ist nach seinem Eintritt als Rekrut über die Jahre bis zum Major des GGR Nr.4 aufgestiegen. Er wurde im Jahre 1776 in einer kleinen Stadt in der Nähe von Koblenz als Sohn des Großbürgertums geboren und wuchs unter der strengen Aufsicht seiner Mutter auf. Sein Vater war Prokuristen am Hof des örtlichen Fürsten. Seine Mutter war Tochter eines Diplomaten und hatte in ihrer Jugend ganz Europa bereist, daher erzog sie ihren Sohn mit Weltsicht und Offenheit. Schon früh zeigte sich beim jungen das diplomatische Geschick seines Großvaters, so schaffte er es die Jugendbanden der ganzen Stadt zu sportlichen Wettkämpfen zwischen den Vierteln zu überreden, anstatt sich einfach nur wie üblich zu prügeln. Als er 14 Jahre alt war folgte er den Wegen seines Großvaters und wurde als Lehrling in das preußische Konsulat in Koblenz geschickt. Dort lernte er neben den politischen Winkelzügen der Diplomatie auch höfische Benimmregeln und eine gewisse Undurschaubarkeit die dieses Geschäft mit sich bringt. Aber er lernte dort auch seine Liebe zum Patriotismus kennen und verbrachte seine Freizeit damit die Werke deutscher Dichter und Denker zu lesen.
Mit 18 Jahren war seine Ausbildung abgeschlossen und seine Wehrdienstzeit stand an. Mit Freude im Herzen meldete er sich und diente seine Zeit ab. Im Jahre 1798 kehrte er schließlich für kurze Zeit zu seiner gelernten Arbeit zurück, musste dort allerdings bald frustriert feststellen das die europäische Diplomatie von den Franzosen mehr und mehr dominiert wurde. Beatz war zwar bisher nur Patriot gewesen, doch durch seine Arbeit in den Konsulaten entwickelte er bald auch eine kaum versteckte Abneigung gegen die Französische Republik und deren Vertreter. Schließlich entschloss er sich wieder in die Armee einzutreten, mit dem festen Ziel dort irgendwann im Stab tätig zu werden. Er meldete sich erneut freiwillig und kam in ein Regiment nahe seiner Heimatstadt. Dort vertiefte er seine militärische Ausbildung und erlebte erstmals, anders als in seiner Zeit als Wehrpflichtiger, echte Kameradschaft. Fünf Jahre waren ins Land gegangen, als der Krieg ausbrach, Beatz war inzwischen durch harte Arbeit und einige glückliche Fügungen Feldwebellautnant des Garde Grenadier Regiments geworden und genauso wie jeder preußische Offizier zu dieser Zeit, sah er seine Stunde gekommen. Doch auch er wurde bitter entäuscht.
Als der Krieg für Preußen so katastrophal endete, blieb er trotzdem in der Armee und ging in den Heeresstab nach Berlin um dort an der Neuorganisation der preußischen Streitkräfte. Doch auch dort musste er feststellen das ihn sein altes Problem einholte, denn der preußische Staat stand nun unter strenger Aufsicht des französischen Ursupators, Und so sehnte er den Tag herbei wo Preußen und Deutschland sich von Napoleon befreien würde.
Als der Befreiungskampf gegen Napoleon begann zoegerte Beatz nicht lange, noch bevor die preußische Armee wieder richtig aufgestellt war, kämpfte er bereits in den Freikorps gegen die Franzosen. Als er schließlich den Meldebescheid des GGR Nr.4 bekam ritt er im Galopp, zusammen mit einigen neuen Kameraden, zurück nach Koblenz zum GGR und nahm seine alte Arbeit auf. Inzwischen ist er verdienter Major und dient tapfer, bis der Krieg gewonnen ist.
Mit Gott für König und Vaterland!
Wilhelm Von Bergen
Mit Gott, für König und Vaterland!
Oberstleutnant Von Bergen