Armeen unterscheiden sich auch extrem in ihrem Führungsstil. Die Bundeswehr hat im Zuge der Inneren Führung den Führungsstil der Auftragstaktik oder auch Führen mit Auftrag genannt. Da gibt der Befehlsgeber das Ziel, die Zeit und möglicherweise auch die benötigten Kräfte vor, kurz die Rahmenbedingungen. Somit wird jeder Soldat auf jeder Befehlsebene, sei es der einfache Mannschaftssoldat der Befehle von seinem Gruppenführer bekommt, sei es das der Zugführer der die Befehle vom Bataillonskommandeur kriegt oder auch der General, der von der Ministerin die Befehle kriegt, in irgendeiner Art gefordert, seinen Kopf zu benutzen. Es gibt nicht die absolute Gehorsamkeit und Befehle können auch hinterfragt werden. Auch dürfen Befehle nicht durchgeführt werden in manchen Fällen:
Im deutschen Wehrrecht gibt es heutzutage die Möglichkeit, straffrei den Gehorsam zu verweigern,
wenn ein Befehl unverbindlich ist, insbesondere wenn er nicht zu dienstlichen Zwecken erteilt ist oder
wenn er die Menschenwürde verletzt oder
wenn durch das Befolgen eine Straftat begangen würde
Im Gegensatz zu Deutschland, haben beispielsweise die US-Streitkräfte einen anderen Führungsstil. Dort wird jeder Befehl so hingenommen und ausgeführt. Der Befehlsgeber muss dementsprechend auch seine Befehle sehr genau und präzise formulieren. Ob das besser oder schlechter ist, lässt sich streiten. In der Bundeswehr gehen wir aber davon aus, dass jeder Soldat in seinem Aufgabenbereich ein Experte ist und weiß, wie er den Befehl des Vorgesetzten optimal ausführen kann. Es findet auch meistens ein guter Austausch statt, damit eben diese optimale Lösung erreicht werden kann.