Ich klinke mich auch mal ein! Langer Text, nettes Thema!
Das Nr13, das es schon sehr lange gibt, und international im Durchschnitt sind und das 2Lr das sich jetzt wieder in die Richtung kompetitiv bewegt. Gibt es sonst noch wen?
Jap, das IR_Nr59. Zwar treten uns keine nationalen oder internationalen Größen bei, dafür sind wir einfach nicht ausgelegt für Leute, die den Roleplay-Teil komplett hinter sich gelassen haben. Aber wir machen mit unserer Mannschaft das, was die Spieler für ihre Spielstunden eben erreichen können. Das finden wir auch ziemlich gut. Es ist großartig, wenn ich einen 59er innerhalb von ein paar Monaten oder sogar Jahren beobachte und sehe, wie sich der Nahkampf und der Gamesense verändert! Und nach so vielen Jahren Existenz, vor allem im Roleplay-Bereich (obwohl wir schon immer mal hier und da an Turnieren teilgenommen haben aus Spaß/Ehrgeiz oder 1vs1/Gfs gespielt haben), wollen wir seit 2019 stärker Fokus auf den kompetetiven Teil legen als in den Jahren davor. Damit treffen wir eine zufriedene Mitte zwischen ganz neuen Spielern, die im GF oft noch frustriert sind und lieber normale LBs spielen (auch wenn diese genauso ausgebildet und dadurch stärker werden), und den etwas erfahreneren Leuten, die sich mal nach außen messen wollen. So können wir unserer Linie treu bleiben, wie wir es eigentlich schon immer gemacht haben.
Es wurde kaum Wert auf individuelle Förderung gelegt, Trainings waren Formationen und aufeinander zuchargen, ohne wirklichen Mehrwert.
Ich glaube das hat sich bei den meisten anderen Regimentern auch nicht gerade verbessert
Kommt drauf an, welche Regimenter man sich da anschauen möchte. Allzu viele gibt es ja nicht mehr. Die, die Fokus auf kompetitiv legen, werden sicher ihre Methoden haben, die wahrscheinlich sowieso schon erfahrenen Spieler weiter zu fördern.
Dann gibt es noch Regimenter, die sich kaum um Turniere etc. kümmern, die ihre 1-2 LBs die Woche haben und das reicht denen. Passt ja dann auch, wenn die Spieler das mögen und sich damit identifizieren. Die fördern sicher nicht individuell. Brauchen sie ja auch nicht.
Es stimmt aber sicherlich, dass man erstmal jemanden braucht, der wirklich Ahnung hat von der Theorie und das im besten Fall auch mit der Praxis beweisen kann, um die Leute im Spiel auszubilden, wenn sie in GFs oder 1vs1 was erreichen wollen. Einige der neuen Regimenter (meist klein und selten wirklich erfolgreich, manche halten sich aber durchaus selten mal) werden ja durch engagierte und interessierte 'Neulinge' der NW Community gegründet. Die kommen manchmal von irgend einem anderen Spiel dieser Art und wollen es halt mal mit nem Regiment probieren. Da laufen die Formationen sicher super, aber Chambern beibringen wird der Offizier den Mannschaftlern vermutlich nicht.
Kann man seine Leute aber a) für das etwas ernstere Spielen begeistern und b) ihnen auch die Werkzeuge geben, sich zu verbessern, ist es nur eine Frage der Zeit.
Kommen wir zur Zeit:
Und dazu kommt Bannerlord auch noch im März (also in max 3 Monaten)
Wie nehmt ihr die Stimmung auf, habt ihr eher das Gefühl jetzt nochmal anzugasen, oder seid ihr demotiverter, weil man in dem Modul eh nichts mehr reißen kann?
Ich denke auch dass Bannerlord an den Regimentern nagen wird, selbst wenn der Nahkampf sicher noch einiges an Überarbeitung braucht. Ich persönlich fand ihn nicht sehr ausgereift und durchdacht, und dass die das jetzt bis März fixen oder ändern bezweifle ich. NW wurde auch über die Jahre noch gepatched, mal Kleinigkeiten, mal größere Dinge im Nahkampf. Dennoch springen bestimmt einige Spieler direkt zu Release von NW ab. Gespielt wird das trotzdem noch ne Zeit lang. Der März wird sicher nicht den Tod von Warband einleiten. Ich persönlich hänge auch immer noch an NW und seinem Kampfsystem.
ABER es sieht wohl schon anders aus, wenn man drüber nachdenkt, dass 2020 eventuell das letzte Jahr von NW sein könnte. Das könnte durchaus sein in meinen Augen.
Wenn wir also über die kompetitive Szene von NW reden, und feststellen, welche Regimenter sich darin etabliert haben und welche anderen es noch gibt, dann denke ich folgendes:
Wer jetzt erst anfängt, in diese Community einzusteigen, der wird es eventuell zeitlich gar nicht mehr schaffen, dort Wurzeln zu schlagen.
Manche werden schneller gut als andere. Ich kenne Gelegenheitsspieler, die kommen in der Woche zu ihren 3-4 Events, aber die haben seit Jahren keine stetige Lernkurve. Das passt für die auch, die haben ihren Spaß für wenig Freizeit die sie aufbringen müssen. Andere hingegen schaffen es durch wenige Monate intensives Spielen wirklich stark zu werden.
Ich selbst habe sogar gewagt, einzuschätzen, dass eine Gruppe von Spielern, welche dem Nr59 vor einigen Monaten beigetreten ist (völlig neu in NW) vermutlich die letzte Generation von Neulingen sein wird, die noch die Chance haben wird, einen guten Nahkampf am Ende hinzukriegen, wenn sie sich etwas in ihrer Freizeit damit beschäftigen. Wenn mir heute jemand mit 10 Spielstunden beitritt, der nicht 2+h am Tag auf dem GF Server sitzen kann, dann wüsste ich nicht, ob die Zeit für diesen Spieler noch reichen wird, kompetitiv eine Größe zu werden.
Dazu kommt, dass jetzt der Anfang des Jahres für viele auch stressig ist. Januar und Februar sind die Studenten recht beschäftigt, im März wird dann Bannerlord Kampagne und Multiplayer gesuchtet. Es ist also auch je nach Lebenslage nicht so leicht, Zeit für NW freizuräumen. Viele alte Gesichter haben ja jetzt sogar schon ganz aufgehört.
Die Regimenter, die jetzt gute Spieler haben und diese in den nächsten paar Monaten noch halten können, werden wohl auch weiterhin die Szene stellen. Sollte sich doch mal was auflösen, ist 2 Tage später schon das neugegründete Ersatzregiment da, welches dann alle Spieler wieder assimiliert und die nächsten 1-2 Monate dominiert. Ob sich an diesem System jetzt noch was ändert wage ich zu bezweifeln.
Im Falle meines eigenen Regiments ist es so, dass wir vielleicht jetzt erst anfangen, uns wirklich anzustrengen und dabei Spaß haben, aber wir fangen nicht bei 0 an. Unsere Community existiert seit 2006, Mount and Blade haben wir schon zu M&M Zeiten gespielt. Ich selbst bin seit NW 2012 dabei, DarthKiller auch. Auch wenn wir da nicht so berühmt waren in Turnieren hat man doch seine Erfahrungen gesammelt und wir können unsere Leute ganz gut ins Spiel einführen. Einige Mitglieder sind seit 3,4,5 oder mehr Jahren dabei. Da ist der Übergang von vorwiegend Roleplay hin zu Fokus auf Nahkampf deutlich leichter. Das konnte man gut bei der DGL sehen, auf die wir uns eben wirklich vorbereitet haben. Wir haben zwar insgesamt mit Siegen nicht sehr gut abgeschlossen, waren aber wohl für die ein oder andere Truppe ein überraschend unterschätzter Gegner, wie mir von einigen Regimentsleitern per Steam mitgeteilt wurde. Und das lag nicht nur an Tigere, der für uns gespielt hat.
Ein wichtiges Problem wurde schon adressiert, nämlich die Zeit. Die Community wurde mit dem Spiel älter in unserem Fall. Wir haben fast alle damals angefangen als Teenager. Ich selbst war 12, oder frische 13. Mit 14 Regimentsleiter, stellt euch das heute mal vor! Grausam. Aber mittlerweile ist der Großteil der Leute am Arbeiten oder studieren. Da überlegt man sich 2 mal: Spiel ich jetzt das neue Spiel auf Steam, oder geh ich auf den GF Server? Damals hat sich mir die Frage nicht gestellt: ''NW it is!'' Heute seh ich das manchmal anders, und das obwohl ich noch wert auf meinen Ruf und meine Lernkurve im Nahkampf lege.
Die Umgebung ist auch nicht zwingend die Anfänger freundlichste. Wie in so vielen Spielen ist man als klar unterlegener Frischling auch etwas den Gemütern der besseren Spieler ausgesetzt. Nicht jeder lässt sich gerne 60 Minuten am Stück auf einem Server vernichten, danach teabaggen und wenn man Pech hat sogar noch trashtalken. Das gehört dazu....leider. Es müsste nicht, aber das tut es nun mal. Aber es schreckt den ein oder anderen ab. Das ist also durchaus ein weiterer Faktor, den man betrachten könnte.
Jetzt hab ich aber denke ich genug geschrieben, sollte ich was vergessen haben oder jemand ist anderer Meinung, tut es gerne kund.