Warum TEE-Butter, Tee-Butter heißt !
Diesen Sonntag habe ich zur Kenntnis genommen, daß so manche Tageszeitung nicht nur dem Faß die "Krone" aus dem Gesicht schlagen kann, sondern auch Wahrheit kund tut.
Wer hat sich nicht schon gefragt, warum die TEE-Butter so heißt und nach welchem Tee diese benannt ist ???
Also - wer hat´s erfunden ?
Es war einmal im schönen Mähren und endete mit dem 1. Weltkrieg.
Begonnen hat alles mit unserem Herzog Albert von Sachsen, welcher die Lieblingstochter Maria Theresias heiratete - Marie Christine - diese nebst Namen auch das Herzogtum Teschen in die Ehe mitbrachte - heute weilt dieses Land aufgeteilt in Tschechien und Polen.
Dessen Nachkomme Erzherzog Friedrich (Feldmarschall im 1.WK) hatte äußerst tüchtige Molkereiarbeiter, welche eine Herstellungsmethode für eine geschmacklich hochwertige Butter entwickelten, sodaß diese ab 1895 sogar bis an den Hof nach Wien geliefert wurde.
So erhielt diese den Titel "Teschener, erzherzögliche Butter"
Also mir g´fallt die G´schicht !
- Melerion
Tapferkeitsmedaillen der k.k. Armee in den napoleonischen Kriegen
Tapferkeitsmedaillen der k.k. Armee in den napoleonischen Kriegen
"Um Tapferkeit und militärisches Verdienst auch bei jener Klasse von
Kriegern auszuzeichnen und zu belohnen, welche zur Erwerbung des
militärischen Maria-Theresia-Ordens nicht geeignet sind, haben schon
Se. Majestät der Kaiser Joseph II (mit Handbillet de dato Larenburg den
20.Juli 1789) durch Einführung der goldenen und silbernen Militär-Ehren-
Medaillen für die Mannschaft vom Feldwebel und Wachtmeister abwärts
ein Ehrenzeichen gestiftet, welches nebst den Vorteilen einer besseren
Subsistenz, die daselbe seinen Besitzern gewährt, sowohl das eigene
Selbstgefühl des Empfängers durch die öffentliche Achtung zu erhöhen,
als auch bei seinen Kameraden den rühmlichen Eifer nach ähnlichen
Handlungen zu erregen im Stande sind."
Tapferkeits-Medaillen-Vorschrift 1809
"Nach dem Wortlaute dieser Vorschrift gibt bloß ein persönlich und einzeln
abgelegter Beweis von Unerschrockenheit und Muth, wodurch der
Handelnde bei einer deindlichen Gelegenheit zur Beförderung des
Dienstes zum guten Erfolge einer Unternehmung, zur Rettung eines
in Gefahr gestandenen Offiziers oder Kameraden, zur Erhaltung oder
Wiedereroberung eines ärarischen Gutes beigetragen hat, wenn die
Tat durch glaubwürdige Zeugen erwiesen ist, Anspruch auf die Tapferkeits
-Medaille.
Eine tapfere Tat von entschiedener Wichtigkeit, zu deren Ausübung eine
ganz besondere Unerschrockenheit, Geistesgegenwart und Kraft-
anstrengung gehört, wird ohne Rücksicht auf die Charge, in welcher der
Mann steht, mit der goldenen; eine zwar minder ausgezeichnete Art, bei
welcher jedoch die früher erwähnten Erfordernisse erfüllt worden sind,
mit der silbernen Tapferkeits-Medaille belohnt.
Mehr als eine Medaille kann ein Mann nicht erwerben, und kann daher
jener, der im Besitze einer silbernen Tapferkeits-Medaille stand, durch
fortgesetzte ausgezeichnete Tapferkeit mit der goldenen gegen
Verwechslung mit der ersteren belohnet werden.
Mit der goldenen Tapferkeits-Medaille ist die ganze Löhnung oder Gage
jener Charge, in welcher der Mann am Tage der ausgeübten tapfern
Handlung stand; mit der silbernen die halbe Löhnung oder Zulage
verbunden, die dem Besitzer auch im Falle der Vorrückung zur Offiziers-
Charge und so lange er überhaupt im wirklichen Staatsdienste steht, oder
vom Staate versorgt wird, verbleibt.
Jede kriegsrechtliche Aburteilung oder Bestrafung zieht den Verlust der
Medaille, und der damit verbundenen Zulage nach sich, welches jedoch
in dem Urteile ausgedrückt sein muss.
Bei dem Tode eines Medaillen-Besitzers verbleibt die Tapferkeits-Medaille
seinen Erben, die, wenn sie für dieselbe ein Äquivalent im Gelde
wünschen, für die goldene Medaille 35fl 28kr, für die silberne 1fl 26kr er-
halten.
Die Tapferkeits-Medaille hat auf der einen Seite das Brustbild des re-
gierenden Kaisers mit dessen Namens-Überschrift, auf der anderen über
Siegeszeichen innerhalb eines Lorbeerkranzes die Aufschrift: "der
Tapferkeit". Sie wird an einem rot-und weißgestreiften Bande getragen."
(https://up.picr.de/29606451xx.jpg)
Beispiele vom IR3:
Corporal Franz Kiesler der ersten Grenadier-Compagnie drang bei
Aderklaa mit seinem Zuge in die hinter Baracken stehenden feindlichen
Tirailleurs ein, tötete mehrere derselben, nahm einige gefangen, vertrieb
den übrigen Teil und benahm sich so geschickt und flink dabei, dass
er von seinem Zuge nicht einen Mann verlor. Er erhielt die silberne
Medaille.
Corporal Jakob Bayer der ersten Grenadier-Compagnie rettete bei dem
Sturme auf Aderklaa den Oberlieutenant Rive vor Gefangenschaft, indem
er von fünf feindlichen soldaten, die diesen Officier überfallen hatten, drei
tötete, dann selbst noch einen feindlichen Officier gefangen nahm. Bayer
wurde mit der goldenen Medaille ausgezeichnet.
Quellen:
- Franz Sales Kandler, Ehrenspiegel der k.k. öster. Armee, (Wien) 1831
- Julius Stanka, Regimentsgeschichte IR3 (Wien) 1894
- Melerion
Egalisierung der k. k. Infanterien, Leichte Infanterien und Grenzern
(https://puu.sh/wcrsO/196cfbf3de.jpg)
Geld und dessen Wert um 1800 (Österreich, Preußen)
Liebe Kameraden!
Ich möchte hier meine Erkenntnisse über die Währung der damaligen Zeit sammeln. Da das System recht kompliziert ist, wird es wohl eine Stückarbeit, die notwendigen Einzelheiten zu einem Gesamtbild zusammenzutragen.
Vorerst möchte ich eine Kaufkrafttabelle über die damalige Zeit veröffentlichen, die mir die OeNB freundlicherweise zukommen hat lassen.
Leider sagt diese Tabelle nicht aus, welche Preis damals vorherrschten.
Was kostet ein Krug Bier??? Wieviel zahlte man bei einer Dirne.
Was kostete ein Schwein, eine Kuh oder ein Pferd.
Diese Infos sind evt. über Heimatmuseen noch zu erhalten.
So wissen wir aus den Berichten des Matthias Hainzl, dass er 4 fl. also 4 Gulden erhalten hat.
das heißt er hat umgerechnet 30,-- Euro als Handgeld kassiert.
Hier eine Kaufkrafttabelle der damaligen Zeit.
Gegenwert für 1 Währungseinheit in Euro per1) 2006 Währung Jahr Kaufkraft in Euro
1fl C.M. 1790 23,98
1 fl. Vor 1811 7,50
1 fl. W.W. Nach 1811 1,50
fl2) 1820 15,36
fl 1830 17,04
fl 1840 16,82
fl 1850 14,05
fl3) 1860 10,85
fl 1870 10,09
fl 1880 9,78
fl 1890 10,68
K4) 1900 5,46
K 1901 5,63
K 1902 5,58
K 1903 5,49
K 1904 5,39
K 1905 5,13
K 1906 5,06
K 1907 4,86
K 1908 4,83
K 1909 4,78
K 1910 4,60
K 1911 4,41
K 1912 4,35
K 1913 4,34
K 1914 4,39
100 K 1915 261,28
100 K 1916 127,60
100 K 1917 64,17
100 K 1918 39,19
100 K 1919 15,73
100 K 1920 7,92
100 K 1921 2,60
10000 K 1922 8,72
10000 K 1923 3,75
10000 K 1924 3,18
aS5) 1925 2,92
1) Zu lesen (1.Zeile): 1 Gulden im Jahre 1820 entspricht kaufkraftmäßig einem Betrag von € 15,36 im Jänner 2006.
2) Gulden, Wiener Währung (1 fl = 60 Kreuzer)
3) Gulden, Österreichische Währung ab 1.11.1858 (1 fl = 100 Kreuzer)
4) Kronenwährung ab 1.1.1900 (1 fl = 2 Kronen; 1 Krone = 100 Heller)
Gulden und Kreuzer
Die Hauptwährung war der sogenannte Gulden. Seine Unterwährung war der Kreuzer.
1 Gulden waren 60 Kreuzer
Bancozettel
Ab 1762 wurde erstmalig in Mitteleuropa nach dem Vorbild Schweden Papiergeld eingeführt. Der sogenannte Bancozettel oder auch Stadt-Bancot-Zettel erfreute sich sehr großer Beliebtheit, sodass es zu einer regelrechten Euphorie kam.
Diese wurde von der Wiener Stadtbank (Wiener-Stadt-Banco) ausgegeben, daher auch der Name.
Der Bancozettel war in verschiedenen Guldengrößen von 5 Gulden bis 100 Gulden zu haben und wurde vornehmlich für größere Geldsummen verwendet.
Durch die Franzosenkriege wurde derart viel Geld gedruckt, dass von den anfänglichen 46 Mio um 1810 über ein 1 Mrd. vorhanden war.
Die Inflation gallopierte regelrecht, sodass das Umtauschverhältnis 833% betrug.
Der Bankozettel wurde durch die Wiener Währung umgetauscht.
Ein paar Begriffe zum besseren Verständnis:
Scheidemünze: Münze deren echter Metallwert nicht dem Nominale entspricht. Anders gesagt, die Münze hat stellt einen höheren Wert
dar, dessen reiner Metallwert geringer ist.
Beispiel: 1 Euro enstpricht einem Metallwert von 20 cent
Münzfuß:Der Münzfuß legt fest wieviel Edelmetall in einer bestimmten Art von Münze vorhanden sein muss.
Konventionstaler: Münze, die auch im Reich geprägt wurde und in Österreich bis 1856 hergestellt wurde. Hier enstpricht der Münzfuss dem 20-Gulden-Fuß laut einer Konvention von 1753.
Ein Konventionstaler entsprech lange Zeit 2 Gulden und wurde auch als Doppelgulden bezeichnet.
Abkürzung CM für Konventionsmünze
In Wikipedia gibt es einen Hinweis, was man um einen Taler bekommen konnte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Taler
Für einen Taler konnte man folgendes kaufen:
12 kg Brot
oder 6 kg Fleisch
oder 2 Flaschen Champagner
oder 1 kg Tabak
oder 250 g Tee
Das heißt umgerechnet, dass diese Waren je 2 Gulden kosteten.
Ein Handwerksmeister verdiente im Jahr 200 bis 600 Taler, d.h. 400 bis 1200 Gulden.
Ein preußischer Beamter verdiente 100 Taler, also 200 Gulden im Jahr.
Ein preußischer Soldat vediente jährlich 24 Taler, also 48 Gulden.
(Armutsgrenze)
Johann W. von Goehte soll 3000 Taler verdient haben, was 6000 Gulden wären, Schiller verdient als Professor 200 Taler, also 400 Gulden.
Hier muss man jedoch aufpassen da Preußen sich der Münzkonvention nicht angeschlossen hat.
Also ist das preußische Beispiel nicht 100% exakt.
Ein Beamter konnte mit 1200 Gulden p.a. nur schwer leben.
1812 verdiente die Hälfte aller Beamten 300- 600 - fl.
>sie rangen mit dem Elende<
Starb der B. konnte seine frau weder Arzt noch sterbekosten begleichen.
Ein Damenkleid kostete 30 fl, ein paar Stiefel 11 fl, die Wohnung 100 fl im Jahr;
Es gab während der Nap. Epoche mehrere Teuerungswellen.
Beamte z.b. bekamen 1817 nur mehr ein Drittel ihres ursprünglichen Lohnes vom 1798.
Woanders las ich: ein üppiges Mittagessen kostete 30 Kreuzer.
Ein Taglöhner verdient 7 - 20 Kreuzer am Tag.
Ein Pollenbrot (? minderes Roggenbrot?) kostete 12 bis 30 Kreuzer.
Es wog allerdings einmal (1794) 3 Pfund, 1806 war es 1 pfund (1 pfund = 32 Lot) schwer.
1 Ordinari Semmel (3-4Lot) kostete 1 Kreuzer.
1 Pfund Rindfleisch 1789 7 kr, 1801 8 kr, 1806 14 kr;
Ein Oberst erhielt 1807 150 fl monatlich.
Ein Fähnrich 19 fl.
Junge Offiziere 3 -12 fl.
Ein preußischer Soldat vediente jährlich 24 Taler, also 48 Gulden.
(Armutsgrenze)
Kommt dann zu meinem Beispiel:
Ein k.k.Gemeiner bekommt 4 Gulden im Monat (Tambour und Hornist je 5 fl).
So wären das 48 Gulden im Jahr.
- Melerion