Bei der Auseinandersetzung mit BLM sollte man sich nicht zu sehr auf die Polizeigewalt fokussieren - klar, die ist verabscheuungswürdig genug aber ich glaube da stößt man irgendwann auf eine Grenze und es bleibt sehr oberflächlich.
Was doch sehr viel erschreckender ist, sind doch die seit den 80ern (d.h Reagans war on drugs) die imprisonment rates drastisch nach oben schnellten und die afroamerikanischen communities wirklich massivst überproportional stark bei der Gefängnispopulation vertreten sind: Zufall? Natürlich könnte man irgendwie argumentieren, dass Schwarze einfach anscheinend krimineller sind, aber sowas wäre bei diesen Zahlen wirklich unhaltbar zu behaupten.
Dahinter steckt der in den 80er Jahren von Reagan ausgerufene war on drugs, der, gestützt auf ein Schlupfloch im 13. Amendment, zu einer willkürlichen und systematischen Terrorisierung der schwarzen Bevölkerung führte, die bis heute in (teils zugegebenermaßen abgeschwächtem) Maße fortbesteht.
DAS ist das sehr viel größere Problem
(Nur bezogen auf den Zustand in den USA, versteht sich)
+1
dazu kommt die Tatsache dass die zeit, die hauptsächlich für die großen unterscheide verantwortlich ist, die zeit der Sklaverei, erst ca vier Generationen vorbei ist und die Zwischenperiode zu heute überbrückt wurde mit Gesetzen, die in einer Gesellschaft ohne Sklaverei, dennoch prinzipiell auf die Diskriminierung schwarzer ausgerichtet waren wie zb. das red lining oder jim crow Gesetze. diese haben bis heute weitreichende folgen da zb. problemlos nachgewiesen kann dass die Leute zu großen teilen noch da leben wo ihre vorfahren aufgrund dieser Gesetze hin verwiesen worden sind. (sind ja auch erst eine Hand voll Generationen). diese Stadtteile wurden damals aufgrund plumper Diskriminierung und heute aufgrund des enormen finanziellen Aufwands und der hohen Kriminalität systematisch verwahrlost was dazu führt, dass ein unverhältnismäßig riesiger teil der schwarzen Bevölkerung in Ghettos in ständiger Präsenz von Gangs aufwächst. dass dies zu Kriminalität und einer stark kleineren Wahrscheinlichkeit des akademischen Erfolgs führt ist soziologischer fakt.
das ist das eigentliche Problem. das Problem is nur sehr bedingt bis gar nich, dass der Bulle sich dachte "oh lol ein schwarzer, den fick ich" . das Problem ist dass die Gesellschaft insofern verzerrt wurde, dass es sehr viel wahrscheinlicher für den Durchschnitts-Schwarzen ist, in der Lage zu sein in der george floyd an dem tag war. das Problem ist nicht der Rassismus im Kopf der Polizisten (auch wenn es sicherlich ein bisschen davon gibt) sondern der Rassismus der zu den Situationen führt die man nachher mit erhöhter Kriminalität begründen könnte. Die schiere Inkompetenz amerikanischer Polizisten muss man aber auch so langsam mal angehn, das ist so langsam nicht mehr lustig.