Das Problem ist halt das Europa als Kontinent aktuell massiv hinter anderen (Welt)- Mächten zurückfällt. Aktuell haben weltpolitisch "nur" GB, Frankreich und Deutschland wirklich irgendwas zu melden. Ich denke nicht das mit dem aktuellen Trend innerhalb von 50 Jahren überhaupt noch eine europäische Nation weltpolitischen einfluss haben wird. Eine art "United States of Europe" hätte hingegen wahrscheinlich auch in 50 Jahren noch ein Mitspracherecht im vergleich mit Mächten wie China und der USA, aber auch mit aufstrebenden wie Brasilien, Indien und Nigerien
Die selbe Situation kann man auch nochmal fast 150 Jahre zurückprojizieren. Denkst du damals zur deutschen Vereinigung gab es nicht exakt die selben bedenken? "Hm ob ein vereinter deutscher staat sinn macht, ich meine als Herzogtümer funktioniert das gut und ob Bayern das mitmachen würde." Fakt ist das damals auch nur noch 2 vielleicht 3 Deutsche Nationen wirklichen Einfluss hatten
Da hat vielleicht Nosswill oder ein anderer Wirtschaftsmensch mehr Ahnung von aber ich denke die volkswirtschaften sind schon so eng verzweigt das zumindest der part weniger probleme macht, ich denke eher das die annahne der Überlegenheit europäischer Institutionen das eigentliche Problem ist aber das ist imo nichts unüberwindbares und die aktuelle EU ist eh reformbedürftig also go for it. Aber das ein vereinter Europäischer Nationalstaat aus macht- und realpolitischer Denkweise mehr sinn macht ist eigentlich klar.
Dass eine vereinigte EU mehr Mitsprache hätte, als die jetzige, ist eine These, die man weder belegen noch falsifizieren kann. Ich denke, dass gerade Russland durch europäisches Handeln zu mehr Autarkie veranlasst wurde und sich momentan sowie zukünftig immer weniger an andere gebunden sieht. Dasselbe Programm fährt Trump ja, ob man das jetzt gut oder schlecht findet.
Das Kernproblem was ich sehe ist, dass Europa ja jetzt schon in Teilen undemokratisch ist, was die Entscheidungsfindung bzgl. Gesetzen angeht. Ich will mir nicht vorstellen, wie das ausufert, wenn wir für 28 (stimmt die Zahl noch?) Mitgliedsstaaten aktuell eine Zentralmacht haben, die die Entscheidungskompetenz der einzelnen Mitgliedsstaaten übersteigt. Da gehen bei mir sofort die Alarmglocken hoch. Ich wüsste auch nicht, wie das effizienter sein soll, in meinen Augen sollten die meisten Probleme auf der Ebene gelöst werden, wo sie entstehen - so ist es auch eigentlich in der EU vorgesehen. Das klingt für mich eher nach einem riesigen Mehraufwand an Bürokratie.
Das ist in meinen Augen wenig zu vergleichen. Die deutsche Einigung im 19. Jh war schwer notwendig, da die einzelnen Fürstentümer eben nicht gut funktioniert haben und man einen starken Nationalen Wunsch der Bevölkerung hatte. Haben die meisten der heutigen Staaten und ihre Bevölkerung im Bezug auf die EU nicht, würde ich jetzt mal behaupten, weil andere im Gegensatz zu uns wesentlich mehr Nationalstolz haben.
Dass die EU reformbedürftig ist stimmt. Wohl meinen wir dabei aber unterschiedliche Dinge. In meinen Augen sollte man sich, wie erwähnt, wieder auf die Ursprünge zurück gesinnen - nämlich der EU als eine Handelsunion. Und das mit den Volkswirtschaften geht nicht so leicht, wie du sagst. Vereinigte Staaten von Europa würden ja gemeinsame Versicherungen, Steuern etc. bedeuten, diese sind ja aber momentan bereits auf die einzelnen Staatsökonomien angepasst. Heißt: Wir und andere wohlhabendere Länder würden massive Einbußen hinnehmen müssen, damit diese Systeme vereinheitlicht werden können.